Bilder vom Eitler Hof
Posted: Mon Nov 05, 2012 9:50 pm
..........................................................HERZLICH WILLKOMMEN AM EITLERHOF!
..............................................................................Urlaub auf dem Bauernhof
Vor Jahren hat alles als ein kleiner Ein-Mann-Betrieb begonnen, Landwirtschaft als Nebenerwerb. Das alte Eitler-Ehepaar war zu alt geworden, um den Hof weiter zu bewirtschaften und verdiente sich nunmehr mit Ferienwohnungen im Landhaus am Hof unter dem Motto "Urlaub auf dem Bauernhof". Ich war damals jung, selbst noch Student, und war auf der Suche nach einem passablen Nebenerwerb, mit dem ich auch mein großes Interesse verbinden konnte, der Landwirtschaft. Eigentlich wollte ich bei einem großen Lohnunternehmen etwas nebenbei verdienen, doch nach einem Sommerurlaub am Eitler Hof kam alles ganz anders. Schon seit meiner frühen Kindheit verbrachte ich jährlich zwei Wochen in den Sommerferien gemeinsam mit meinen Eltern am Hof. Sie hatten Urlaub und ich konnte dem alten Bauern, Sepp, über die Finger schauen und lernen. Mit rüstigen 84 Jahren ist es dann allerdings so weit gekommen, dass er den Hof aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Die alten Maschinen, Relikte aus den 60ern und 70ern des vergangenen Jahrhunderts, jedoch standen immer noch betriebsbereit auf dem Hof und so beschloss ich, die beiden kleinen Felder, welche direkt am Hof angrenzten, selbst zu bestellen. Als Nebenerwerb, als Hobby. Gemeinsam mit anderen Studenten und Technikbegeisterten verbrachte ich Wochen und Monate, Tage wie Nächte, in der Scheune und reparierte mit ihnen gemeinsam die alten Gerätschaften. Der Traum vom kleinen Bio-Bauernhof, bewirtschaftet von Freiwilligen und Studenten, war geboren.
Dies ging dann auch einige Jahre lang so weiter, und dann kam das Jahr 2011. Überall waren die Worte "Biogas", "Biodiesel" oder "Biosprit" zu hören. Am Stammtisch beim Wirten, gemeinsam mit anderen Landwirten, war nichts mehr anderes zu hören. "Auf Silage musst´ setzen!", "Des is a Goldgrube, des sog i da!", "Mais, owa den muaßt glei durchhäckseln!"
Reich werden mit Silage... soll man es wagen und auf den Zug aufspringen? Landwirtschaft als Haupterwerb? Expandieren? EU-Förderungen?
Horrende Kredite wurden aufgenommen, neue Maschinen angeschafft, große Unterstände errichtet, mehrere Hektar Feld gepachtet und riesige Silos aufgebaut. Mein Leben gehörte der Bank, entweder Alles oder Nichts. Und wisst ihr was? - Die Leute hatten verdammt Recht! Schon bald schrieben wir grüne Zahlen und der Hof wuchs und wuchs. Um weiter expandieren und wachsen zu können, mussten wieder neue Maschinen angeschafft werden. Jeden Abend verbrachte ich im Internet damit, nach günstigen, gebrauchten Maschinen Ausschau zu halten. Wir wuchsen zwar schnell, aber Neuware bleibt für uns nach wie vor ein Traum. Oft wurde ich auch im ehemaligen Ostblock fündig. Gut, die Maschinen waren zwar alt, rostig und hatten unzählige Betriebsstunden, doch sie funktionierten einfach und für die Wartung benötigte man lediglich einen Hammer. Außerdem kosten sie oft so gut wie nichts. Auch unsere wenigen Angestellten sind hauptsächlich Saisonsarbeiter aus Tschechien oder Polen.
Diesen Sommer erst haben wir unseren ersten, eigenen Mähdrescher erhalten. Bis dahin haben wir unsere Felder immer von einem Lohnunternehmen dreschen lassen, doch bei diesem Angebot konnte ich einfach nicht nein sagen. Pünktlich vor der ersten, eigenen Ernte wurde er uns geliefert und nach den üblichen, nochmaligen Inspektionen war es dann endlich soweit...
Hier noch ein Foto von der Anlieferung:
Alt aber bewährt, unsere Flotte aus dem Osten...
Selbstverständlich musste der erste, eigene Mähdrescher auch gebührend gefeiert werden!
Alles bereit, die Gäste und Feiernden können kommen!
Die Polen hatten Vodka mit, ein nahe gelegener Weinbauer brachte ebenfalls eine Pritschenladung mit und so wurde es eine lange, feuchfröhliche Nacht...
..............................................................................Urlaub auf dem Bauernhof
Vor Jahren hat alles als ein kleiner Ein-Mann-Betrieb begonnen, Landwirtschaft als Nebenerwerb. Das alte Eitler-Ehepaar war zu alt geworden, um den Hof weiter zu bewirtschaften und verdiente sich nunmehr mit Ferienwohnungen im Landhaus am Hof unter dem Motto "Urlaub auf dem Bauernhof". Ich war damals jung, selbst noch Student, und war auf der Suche nach einem passablen Nebenerwerb, mit dem ich auch mein großes Interesse verbinden konnte, der Landwirtschaft. Eigentlich wollte ich bei einem großen Lohnunternehmen etwas nebenbei verdienen, doch nach einem Sommerurlaub am Eitler Hof kam alles ganz anders. Schon seit meiner frühen Kindheit verbrachte ich jährlich zwei Wochen in den Sommerferien gemeinsam mit meinen Eltern am Hof. Sie hatten Urlaub und ich konnte dem alten Bauern, Sepp, über die Finger schauen und lernen. Mit rüstigen 84 Jahren ist es dann allerdings so weit gekommen, dass er den Hof aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Die alten Maschinen, Relikte aus den 60ern und 70ern des vergangenen Jahrhunderts, jedoch standen immer noch betriebsbereit auf dem Hof und so beschloss ich, die beiden kleinen Felder, welche direkt am Hof angrenzten, selbst zu bestellen. Als Nebenerwerb, als Hobby. Gemeinsam mit anderen Studenten und Technikbegeisterten verbrachte ich Wochen und Monate, Tage wie Nächte, in der Scheune und reparierte mit ihnen gemeinsam die alten Gerätschaften. Der Traum vom kleinen Bio-Bauernhof, bewirtschaftet von Freiwilligen und Studenten, war geboren.
Dies ging dann auch einige Jahre lang so weiter, und dann kam das Jahr 2011. Überall waren die Worte "Biogas", "Biodiesel" oder "Biosprit" zu hören. Am Stammtisch beim Wirten, gemeinsam mit anderen Landwirten, war nichts mehr anderes zu hören. "Auf Silage musst´ setzen!", "Des is a Goldgrube, des sog i da!", "Mais, owa den muaßt glei durchhäckseln!"
Reich werden mit Silage... soll man es wagen und auf den Zug aufspringen? Landwirtschaft als Haupterwerb? Expandieren? EU-Förderungen?
Horrende Kredite wurden aufgenommen, neue Maschinen angeschafft, große Unterstände errichtet, mehrere Hektar Feld gepachtet und riesige Silos aufgebaut. Mein Leben gehörte der Bank, entweder Alles oder Nichts. Und wisst ihr was? - Die Leute hatten verdammt Recht! Schon bald schrieben wir grüne Zahlen und der Hof wuchs und wuchs. Um weiter expandieren und wachsen zu können, mussten wieder neue Maschinen angeschafft werden. Jeden Abend verbrachte ich im Internet damit, nach günstigen, gebrauchten Maschinen Ausschau zu halten. Wir wuchsen zwar schnell, aber Neuware bleibt für uns nach wie vor ein Traum. Oft wurde ich auch im ehemaligen Ostblock fündig. Gut, die Maschinen waren zwar alt, rostig und hatten unzählige Betriebsstunden, doch sie funktionierten einfach und für die Wartung benötigte man lediglich einen Hammer. Außerdem kosten sie oft so gut wie nichts. Auch unsere wenigen Angestellten sind hauptsächlich Saisonsarbeiter aus Tschechien oder Polen.
Diesen Sommer erst haben wir unseren ersten, eigenen Mähdrescher erhalten. Bis dahin haben wir unsere Felder immer von einem Lohnunternehmen dreschen lassen, doch bei diesem Angebot konnte ich einfach nicht nein sagen. Pünktlich vor der ersten, eigenen Ernte wurde er uns geliefert und nach den üblichen, nochmaligen Inspektionen war es dann endlich soweit...
Hier noch ein Foto von der Anlieferung:
Alt aber bewährt, unsere Flotte aus dem Osten...
Selbstverständlich musste der erste, eigene Mähdrescher auch gebührend gefeiert werden!
Alles bereit, die Gäste und Feiernden können kommen!
Die Polen hatten Vodka mit, ein nahe gelegener Weinbauer brachte ebenfalls eine Pritschenladung mit und so wurde es eine lange, feuchfröhliche Nacht...